Geschichten aus der Garage #1

Ich habe David vor einigen Jahren kennengelernt, und schon in den ersten Minuten war es spürbar. Er liebt Autos wirklich. Nicht nur wegen dem, was sie sind, sondern wegen des Gefühls, das sie in einem auslösen.

Er erzählte mir von seinem alten Spyder. Eines Tages, bei einem Treffen, kam jemand einfach auf ihn zu und bot ihm an, ihn zu kaufen. Völlig unerwartet. Dieser Moment weckte eine Frage in ihm: Was würde als Nächstes passieren?

Er brauchte nicht lange, um die Antwort zu finden. „Der Touring“, sagte er. „Der GT3 Touring.“ Es ergab einfach Sinn. Die Seele des 911, die Magie des GT3, dieser 4,0-Liter-Motor, der bis 9000 U/min dreht – alles verpackt in etwas Dezentem. Kein großer Heckflügel, kein Aufsehen erregen. Einfach nur Präsenz.

Als er dieses Auto entdeckte, war es von Anfang an die richtige Wahl. Enzianblau, dezent elegant, kombiniert mit dunkelsilbernen Felgen, die für perfekte Balance sorgten. Im Innenraum sprachen ihn die Details an: Carbon-Dach, Schalensitze, Carbon-Spiegel, blaue Ziernähte. Alles passte. Und das Beste: Es wartete direkt hier in Genf auf ihn.

Seine Leidenschaft entstand nicht über Nacht. Sie begann schon in seiner Kindheit, als er Mitte der 90er-Jahre auf einem Schulausflug in Zeitschriften blätterte. Er erinnert sich noch genau daran: Ein 993 GT mit genieteten Kotflügeln. Ein gelber F355 Spider, derselbe wie der von The Rock . Das war's. Der Funke sprang über. Von diesem Moment an wurden Autos Teil seiner Geschichte.

Im Laufe der Jahre ist er viele Autos gefahren. S3s, RS4s, sogar einen Lancer Evolution IX – jedes einzelne lehrte ihn etwas Neues. Doch Porsche fühlte sich wie ein Zuhause an.

Sein erstes Auto bringt ihn noch heute zum Schmunzeln. Ein Peugeot 205 Junior mit Jeanssitzen. Es hielt nicht lange, lacht er, aber es war seins. Danach kam ein Nissan Micra von 1984, ohne Servolenkung, ganz ohne Schnickschnack. „Immerhin habe ich mir dabei ein paar Muskeln antrainiert“, sagt er grinsend.

Wenn er über die Touring spricht, leuchten seine Augen. Er beschreibt sie präzise. Wie sich die Front in die Kurve legt, wie die Hinterräder folgen, wie sie scheinbar nie an Grip verliert. Und dann nennt er sie wild. Der Klang, das Kreischen bei 9000 U/min, wie er den Innenraum erfüllt. Ein Bergpass, Fenster runter, Drehzahl steigt. Man kann nicht anders, als zu lächeln.

Und vielleicht passt es deshalb so gut zu ihm. Wie die Tournee ist David jemand, der nichts beweisen muss. Diskret, ruhig, selbstbewusst. Kenner wissen Bescheid.

Das ist nicht einfach nur ein Auto. Es ist ein Spiegelbild. Ein Teil seiner Geschichte.